Felix Korfmann | Kamera

Der unbegrabene Krieg  Srebrenica 10 Jahre später


ORF   60 min
Regie: Jakob Preuss
Kamera/ Schnitt : Felix Korfmann
Produktion Korfmann Preuss 
Bosnien 2005 

„Srebrenica“ ist zum Inbegriff für die Verbrechen und Grauen des Balkankrieges und für das Versagen der internationalen Gemeinschaft geworden. Doch Srebrenica ist nicht nur ein Symbol, sondern auch eine Stadt, in der heute Menschen leben, die mit den zahlreichen Problemen des Nachkriegsbosniens umgehen müssen.

Drei davon sind Munib (20), Mišo (21) und Marion (27). Munib ist der jüngste Sohn einer bosniakischen Familie, die 2003 in die Region zurückgekehrt ist, trotz ihrer schlimmen Erinnerungen aus Kriegszeiten. Munib wurde als achtjähriges Kind bei Kriegsausbruch in Sicherheit gebracht, doch zwei seiner älteren Cousins kämpften in Srebrenica und entkamen dem Massaker durch einen zweimonatigen Fußmarsch durch die Wälder. 

Mišo ist in Sarajevo geboren. Sein serbischer Vater und seine kroatische Mutter mussten am Anfang des Krieges vor bosniakischen Milizen flüchten. Sie zogen nach Srebrenica, da es hier billige Wohnungen gab. Jetzt ist Mišo DJ von Srebrenica. 

Marion ist Deutsch-Französin und arbeitet für die OSZE als Human Rights Officer. Sie beobachtet die Menschenrechtslage in der Region. Oft frustriert sie, wie wenig sie konkret helfen kann.

Alle drei stehen dem Ort gespalten gegenüber. Sie wollen eigentlich weg, ins Ausland oder zumindest in Großstädte, finden Srebrenica zu provinziell, unheimlich und hoffnungslos. Doch aus Mangel an Alternativen, wegen ihrer Familien oder Arbeit bleiben sie vorerst.

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